Der Küchen-Philosoph aus Offenburg: Steve Sastalla und die Kunst der gesparten Lebenszeit
- 12 Dez 2025
- Regio Ortenau

#RegioGespräch: Vom Thüringer Tischler zum berufenen Küchenarchitekten in der Ortenau – wie Steve Sastalla mit Präzision, Herzblut und einem Gespür für Ergonomie Lebensräume gestaltet, die mehr sind als nur funktional
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Offenburg, 8.12.2025. apg. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie viele Schritte Sie in Ihrer Küche zurücklegen? Wie viele halbe, unbeholfene Drehungen zwischen Kühlschrank und Arbeitsfläche? Steve Sastalla denkt darüber nach. Jeden Tag. Für jeden seiner Kunden. Der 43-jährige Geschäftsführer von KÜCHENUNIKATE by Sastalla in Offenburg ist nicht nur gelernter Schreiner und Küchenplaner – er ist so etwas wie ein Lebenszeit-Optimierer. Seine Mission: Küchen zu gestalten, die nicht nur schön aussehen, sondern in denen das Leben fließt. Ohne Umwege, ohne Kompromisse, mit viel Liebe zum Detail. In unserem #RegioGespräch erzählt der gebürtige Thüringer, wie er mit seiner Familie vor 25 Jahren in die Ortenau kam, warum eine Küche für 20 Jahre geplant wird und weshalb die Ortenau seiner alten Heimat in vielen Dingen überlegen ist.
Die Geschichte beginnt in Thüringen, Ende der 1990er Jahre. Steve Sastallas Mutter betrieb damals bereits zwei Küchenstudios – eines in der Kreisstadt Arnstadt, ein kleineres in der Studentenstadt Ilmenau. Der junge Steve, gerade 18 Jahre alt, steckte mitten in seiner Ausbildung zum Tischler, als eine Begegnung auf einer Messe alles veränderte. Ein Unternehmensberater hörte sich die Pläne der Familie an, ein drittes Studio in der Landeshauptstadt Erfurt zu eröffnen, und machte einen überraschenden Vorschlag: „Das, was ihr vorhabt, gibt es fix und fertig zur Übernahme – im Schwarzwald."
Was folgte, war eine Entscheidung, die Mut erforderte. Am 1. Mai 2000 zog die Familie Sastalla von Thüringen nach Baden-Württemberg und übernahm das traditionsreiche Küchenstudio in Appenweier – ein Unternehmen mit Geschichte, gegründet bereits 1903 als kleine Schreinerei. 1998 hatte die Gründerfamilie das Unternehmen wirtschaftlich getrennt: Schreinerei hier, Küchenstudio dort. Zwei Jahre später übergaben sie das Küchenstudio an die Familie Sastalla.
„Ich bin ein sehr familienverbundener Mensch", erinnert sich Steve Sastalla heute. „Mit 18 Jahren hätte ich es emotional nicht geschafft, mich von meiner Familie zu trennen – 450 Kilometer Entfernung." Sein damaliger Chef in Thüringen hatte ihm bereits eine Festanstellung angeboten, 14,50 DM die Stunde. Aber das Herz zog ihn zur Familie. Also kam er mit in den Schwarzwald, beendete seine Ausbildung in der Schreinerei in Appenweier – und schloss als Zweitbester seines Jahrgangs ab. Die Volksbank Offenburg zeichnete ihn damals aus, die ersten Euros hatte er gerade in der Tasche.
„Unter uns gesagt", lächelt Steve Sastalla im Gespräch, „kommt die alte Heimat nicht so gut weg wie die neue." Es ist keine Kritik, sondern eine ehrliche Beobachtung. Thüringen sei landschaftlich schön, kulinarisch durchaus interessant – aber die Wege zwischen den Attraktionen seien lang. „Hier in der Ortenau können Sie von Ort zu Ort fahren und überall etwas entdecken. Selbst wenn ich wegen eines Staus einen Ort vorher anhalten würde, hätte ich dort genauso viel Spaß."
Die Familie fährt regelmäßig zurück, besucht die beiden Omas, die mittlerweile Mitte 80 sind. Thüringische Küche wird auch zu Hause gekocht. Aber die neue Heimat hat die Sastallas längst in ihren Bann gezogen. Mit seiner lieben Frau Anna, die ihm doch das Allerwichtigste sei, und den beiden Kindern, 13 und 16 Jahre alt, ist Steve oft in der Region unterwegs – am liebsten beim Wandern auf Routen, die an Erzeugerhöfen vorbeiführen. „Einerseits wegen der Schnäpsle", schmunzelt er, „andererseits natürlich wegen Wurst, Brot und allem, was die Region zu bieten hat."
Und dann ist da noch der Weinbau, die kulinarische Vielfalt, die herausgeputzten Ortschaften. Wir vergleichen hier die Märklin-Eisenbahn, und Sastalla lacht: „Alles ist gepflegt, alles ist nah beieinander." Was er nicht erwähnt, aber was zwischen den Zeilen mitschwingt: In der Ortenau hat er auch keine Vorbehalte erlebt. „Dieses Ost-West-Thema, das in aneinandergrenzenden Bundesländern manchmal noch präsent ist, haben wir hier überhaupt nicht gespürt."
In einer Zeit, in denen Autos geleast, Smartphones alle zwei Jahre gewechselt und Möbel bei IKEA für ein paar Jahre gekauft werden, ist die Küche eine Konstante. „Eine Küche wird für 20 bis 25 Jahre geplant", erklärt Steve Sastalla. „Das ist der nächste Lebensabschnitt." Und genau deshalb nimmt er sich Zeit – viel Zeit – für die Beratung seiner Kunden.
„Bleiben Sie bei mir", sagt er oft zu seinen Kunden, wenn es um komplexe Planungsfragen geht. „Das sind Entscheidungen, die man nicht ad hoc im Gespräch trifft. Da geht man auch mal ein Wochenende im Familienrat um die Reifen." Diese Geduld, diese Sorgfalt unterscheidet KÜCHENUNIKATE by Sastalla von vielen anderen Anbietern. Es geht nicht darum, schnell eine Küche zu verkaufen – es geht darum, einen Lebensraum zu gestalten, der funktioniert.
Was viele Kunden nicht wissen: Hinter jeder Küchenplanung steckt eine technische Präzisionsarbeit, die man im fertigen Ergebnis oft nicht sieht. „Für mich muss solch eine Raumeinrichtung funktionieren", erklärt Steve Sastalla. „Ich schaue mir an, wo derjenige mit dem Einkaufskorb in den Raum hineinläuft. Wo stellt er ihn hin? Wie weit ist es von dort zum Kühlschrank? Und – ganz wichtig – wie groß ist die Person?"
Schrittlängen, Greifhöhen, Arbeitsabläufe – das alles fließt in die Planung ein, ohne dass der Kunde es aktiv mitbekommt. „Wir nehmen das auf, wenn wir demjenigen gegenüberstehen. Wir sehen, der wird so 1,80 oder 1,85 groß sein, das sprechen wir gar nicht an." Dann folgt die Feinarbeit im stillen Kämmerlein, die sogenannte 3-D-Visualisierung entsteht – und der Kunde sieht nur noch das Ergebnis.
„Wissen viele Ihrer Kunden eigentlich, wie viel Lebenszeit sie bei Ihnen erspart haben?", frage ich neugierig.
„Könnte man sagen", lächelt Sastalla bescheiden.
Es sind diese Details, die den Unterschied machen. Kein halber Schritt zu viel, keine unnatürliche Drehung, kein unnötiges Laufen zwischen Spüle und Herd. „Sammelt eure Schätze im Himmel", sage ich halb im Scherz. „Im Küchenhimmel", ergänzt Steve Sastalla lachend.
Was KÜCHENUNIKATE by Sastalla besonders macht, ist der Rundum-Service. „Wir kümmern uns von A bis Z um alles", betont Steve Sastalla. „Wenn ein Elektriker gebraucht wird, bringen wir den nicht nur mit, sondern takten ihn auch sauber in den Ablauf ein." Statiker, Bodenleger, Maler – das gesamte Netzwerk ist über Jahre gewachsen und funktioniert reibungslos.
Die Kunden erhalten einen detaillierten Bauzeitenablaufplan: Wann wird die alte Küche ausgeräumt? Wann kommt die Demontage? Wann der Elektriker, wann der Sanitär? Bis hin zur Geräteeinweisung am Ende – ein anderthalbstündiges Gespräch, in dem Steve Sastalla persönlich die Bedienung der Geräte und die Pflege der Oberflächen erklärt.
Dieses Netzwerk erstreckt sich über ganz Deutschland. „Wenn jemand nach Stuttgart zieht und dort eine Küche braucht, höre ich mir das gerne an", erzählt Sastalla. „Aber ich bin dann auch ehrlich über Budgets." Nicht jeder, der für ein paar Jahre zum Studieren wegzieht, braucht eine hochwertige Küche für 20 Jahre. „Dann setze ich mich trotzdem hin, trinke einen Kaffee mit demjenigen, schaue mir den Raum an und empfehle ein Studio vor Ort. Wir haben ein großes Netzwerk an guten Händlerkollegen."
Die typischen Kunden von KÜCHENUNIKATE by Sastalla? „Mitte bis Ende 30", sagt Steve Sastalla. „Das sind Kunden, die wissen, was sie brauchen und was sie nicht brauchen." Sie sind offen für Innovation, aber nur, wenn sie einen echten Mehrwert erkennen. „Es soll eine Zeitersparnis sein, eine Gelinggarantie. Ich möchte die Ergebnisse zu Hause erzielen, die ich in der Gastronomie erlebe."
Und da sind wir wieder bei der Ortenau: „Wir wissen alle, dass wir hier wahnsinnig gut essen gehen können – und das auch gerne tun", schmunzelt Sastalla. Der Ansporn vieler Kunden ist es dann, genau dieses Niveau auch zu Hause zu erreichen. Nicht als Prestigeobjekt, sondern als funktionierendes, alltagstaugliches Kochparadies.
Nachhaltigkeit spielt dabei eine große Rolle. „Viele Kunden hinterfragen heute sehr bewusst: Bei wem stellst du deine Möbel her? Machst du das selber? Woher kommen die Materialien?" Für Steve Sastalla, der als Schreiner sein Handwerk von der Pike auf gelernt hat, ist das kein Problem – im Gegenteil. „Ich finde es super, weil mir dadurch auch indirekt gesagt wird, dass ich meine Arbeit richtig mache."
Das klassische Einzugsgebiet von KÜCHENUNIKATE by Sastalla erstreckt sich in einem Radius von 40 bis 50 Kilometern um Offenburg – auf deutscher wie auf französischer Seite. „Kinzigtal, Renchtal, Oberkirch – da haben wir sehr viele Kunden", erzählt Sastalla. Auch im Freiburger Land gibt es Projekte, meist über Empfehlungen: „Meine Freundin hat bei euch gekauft, die ist so happy. Wir wollen eine ähnliche Richtung."
Solche Rückmeldungen sind das Schönste für Steve Sastalla. „Dann ist die Fahrt nach Freiburg auch kein Problem." Und wenn es sein muss, geht es auch noch weiter: Mit Logistikpartnern und eigenem Montageteam realisiert Sastalla auch Projekte in Köln oder anderen entfernten Städten. „Dann packt das Team die Reisetasche und ist drei, vier Tage unterwegs." Voraussetzung: Der Anspruch passt, und die Chemie stimmt.
Was ursprünglich als achtseitige Faltbroschüre geplant war, ist zu einem ganzen Buch geworden. „Wir haben gemerkt, das Thema müssten wir eigentlich mal anreißen. Und das wäre auch interessant für den Kunden", erinnert sich Steve Sastalla. Das Buch spannt den roten Faden vom ersten Gedanken bis zur Geräteeinweisung: Wie fange ich an? Welche Meilensteine gibt es? Wie entsteht eine Planung? Wie entsteht der Preis? Welche Handwerker brauche ich noch? Vielleicht noch ein passendes Weihnachtsgeschenk?
„Derjenige, der sich für das Projekt Küche entscheidet, weiß vielleicht, dass er eine Wand rausgerissen haben will – aber nicht, dass er dafür einen Statiker braucht", erklärt Sastalla augenzwinkernd. „Damit die Bude nicht zusammenfällt." All diese Themen behandelt das Buch – ein praktischer Ratgeber für alle, die verstehen wollen, was hinter einer professionellen Küchenplanung steckt. Titel: “Eine Küche kaufen: Der Ratgeber für die Einbauküche“ - Taschenbuch.
Bei aller Freude am Beruf gibt es auch Herausforderungen. KÜCHENUNIKATE by Sastalla sucht aktuell eine Kollegin oder einen Kollegen zur Verstärkung des Montage-Teams. „Wir merken schon, dass wir sehr eng getaktet übers Jahr hinlaufen", sagt Steve Sastalla. Perspektivisch wünscht er sich da ein bisschen Entlastung.
Wer Interesse hat, findet auf der Website
alle Kontaktdaten – oder ruft einfach direkt an unter +49 (0) 781 – 12786368. Das Studio in der Heinrich-Hertz-Straße 10 in Offenburg ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Montags ist Ruhetag – auch Küchenplaner benötigen mal Pause.
„Das, was ich meinen Kunden immer mitgebe beim ersten Gespräch: Nehmen Sie sich Zeit", betont Steve Sastalla. „Das sind Entscheidungen, die trifft man nicht ad hoc. Da denkt man sinnvollerweise auch mal ein Wochenende im Familienrat drüber nach.
Eine Küche ist mehr als ein Möbelstück. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt des Familienlebens, der Ort, an dem Erinnerungen entstehen, an dem gegessen, gelacht und gelebt wird. Sie ist – wenn man es richtig macht – ein Raum, der 20 Jahre lang jeden Tag ein kleines bisschen Lebenszeit spart. Ein halber Schritt weniger hier, ein ergonomischer Griff dort. Und am Ende summiert sich das zu Stunden, Tagen, vielleicht sogar Jahren.
Steve Sastalla hat das verstanden. Und genau deshalb ist er nicht einfach nur ein Küchenverkäufer – er ist ein Lebensraum-Architekt mit Herz, Verstand und einem ausgeprägten Sinn für das, was wirklich zählt.
KÜCHENUNIKATE by Sastalla
Heinrich-Hertz-Str. 10
77656 Offenburg
Telefon: +49 (0) 781 – 12786368
Mobil: +49 (0) 172 3014777
E-Mail: info@sastalla.com
Website:?sastalla.com
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 10:00 – 18:00 Uhr
Samstag: 10:00 – 13:00 Uhr
Montag und Sonntag: Geschlossen
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